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Mut zu Reformen – Mut zu Regionen! Gemeinsamer Aufruf für regionale Gestaltungsfreiheit in der Gesundheitsversorgung von AdA, BMC, DGIV und NDGR

Regionale Modell- und Innovationsprojekte mit Praxis- und Gesundheitsnetzen, Krankenkassen, Unternehmen sowie kommunale Initiativen haben in den letzten Jahren, nachweislich demonstriert, was möglich ist, wenn wir die Chancen der Vernetzung nutzen und neue Wege der Zusammenarbeit einüben. Die Ankündigungen der Ampelkoalition, bevölkerungsbezogene Versorgungsverträge zu ermöglichen, haben viele mit der Hoffnung verbunden, dass eine Verstetigung ihres Engagements gewünscht ist und sich bereits dorthin orientiert. Wir stellen nun mit großer Sorge fest, dass eine lange dazu angekündigte gesetzliche Regelung im GVSG ohne erkennbaren Grund gestrichen wurde.

In einem gemeinsamen Aufruf fordern der Bundesverband der Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetze e.V. (AdA), der Bundesverband Managed Care e.V. (BMC), die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) sowie das Netzwerk Deutsche GesundheitsRegionen e.V. (NDGR) die Beteiligten im Gesetzgebungsverfahren eindringlich dazu auf, das Instrument der Regionalverträge in praxisnaher Form wiederaufzunehmen.

Den gemeinsamen Aufruf „Mut zu Reformen – Mut zu Regionen!“ können Sie hier herunterladen:
Download: Mut zu Reformen – Mut zu Regionen! Aufruf AdA BMC DGIV NDGR
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Dazu erklärt der BMC-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Lutz Hager:

„Vernetzte Gesundheitsversorgung entsteht nicht per Knopfdruck in Berlin, sondern aus dem Zusammenwirken vor Ort. Dies beweisen viele erfolgreiche Partnerschaften seit Jahren, in Praxis- und Gesundheitsnetzen, sektorenübergreifend und interdisziplinär. Ihr Engagement darf durch den Rückzieher der Politik beim GVSG nicht abgewürgt werden. Wir erwarten, dass den Ankündigungen nun auch Taten folgen und die Möglichkeit für flexible regionale Versorgungsverträge geschaffen wird.“

Prof. Dr. Josef Hilbert, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Deutscher Gesundheitsregionen (NDGR) ergänzt:

„Es wird nicht alles Gold, was poliert wird, gleichwohl: Regional, vernetzt und patientenorientiert funktioniert oft und führt (evidenzbasiert!) zu mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit. Voraussetzung ist aber, dass in den Gesundheitsregionen investiert werden kann – in Wissen, in Konsens und in Kümmerer. Hierfür muss Politik eine berechenbare Basis schaffen. Das Geld und der Aufwand sind aber klug angelegt, denn sie werden sich als Integrationsdividende auszahlen!“

Annette Hempen, stellv. Vorsitzende AdA – Bundesverband der Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetze e.V.:

„Die Herausforderungen im Gesundheitswesen erfordern regionale Steuerung,  um intersektorale und interprofessionelle Versorgung umzusetzen. Dafür benötigen Leistungswilige Handlungsspielräume – keine Handschellen!“