Freiräume für Gestalter! – BMC stellt Startpunkte für zukunftsgerichtete regionale Gesundheitsversorgung vor
Im Koalitionsvertrag sowie in geplanten Gesetzesvorhaben hat die Bundesregierung angekündigt, die regionale Gesundheitsversorgung zu stärken. Der BMC unterstützt dieses Vorhaben, das Initiativen vor Ort Rückenwind und Freiräume für passgenaue und innovative Versorgungskonzepte bieten muss. Regionalisierung ist der Hebel, um den bestehenden Reformstau im Gesundheitswesen „von unten“ aufzulösen. Dafür legt der BMC Lösungsvorschläge vor, die ohne neue Institutionen und zusätzliche finanzielle Mittel auskommen.
„Der Schlüssel für einen zukunftsgerichteten Umbau der Gesundheitsversorgung liegt bei den Akteuren vor Ort. Vielerorts haben Krankenkassen und Partner in der Versorgung schon bewiesen, dass sie innovative Lösungen für Versorgungsbedarfe entwickeln können. Ihre Gestaltungskraft müssen wir nutzen“, erklärt der BMC-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Lutz Hager. Neben den Akteuren der Krankenversorgung gehörten dazu ebenso die Pflege, Kommunen und Kreise, Vereine, die soziale Infrastruktur oder Partner mit digitalen Angeboten.
Viele aktuell diskutierte Vorhaben wie die Krankenhausstrukturreform, die geplanten Gesundheitskioske und Primärversorgungszentren oder koordinierende Patientenlotsen setzen auf eine regionale Umsetzung. Die Region als aktiver Gestalter komme in den Regierungsplänen bislang jedoch nicht vor. „Regionalisierung erfordert eine Strukturreform, die über bloße Förderprogramme hinausgedacht und langfristig angelegt sein muss. Noch fehlen die Instrumente, die es regionalen Partnern ermöglichen, neue Versorgungswege und -strukturen zu schaffen“, so Hager. „Wer regionale Versorgung will, muss dafür auch den nötigen Werkzeugkasten bereitstellen und den Akteuren vor Ort das Vertrauen schenken, eigene, passgenaue Lösungen zu finden.“
Der BMC legt diesen Werkzeugkasten in Form von sieben Startpunkten vor, die regionale Versorgungsverträge mit Freiheitsgraden, eigenen Vergütungsformen und verlässlichen Rahmenbedingungen ermöglichen. „Regionalisierung fördert eine Kultur der Zusammenarbeit für eine vernetzte, populationsorientierte und anpassungsfähige Gesundheitsversorgung auf der Höhe digitaler Möglichkeiten. Dafür brauchen die Akteure vor Ort rechtssichere und verlässliche Grundlagen, die vor allem Abweichungen von bundesweiten Regelwerken erlauben“, so Hager abschließend.
Die Inhalte des Konzepts werden im Rahmen eines digitalen BMC-Spotlight mit Prof. Dr. Lutz Hager und dem BMC-Vorstandsmitglied Dr. Carola Reimann (AOK-Bundesverband) am Dienstag, dem 23. Mai um 17.00 Uhr vorgestellt und diskutiert. Bei Interesse an einer Teilnahme melden Sie sich bitte bis Dienstag, 12.00 Uhr per E-Mail bei Nicole Diehlmann (diehlmann@bmcev.de) an.
Bereits in der vergangenen Woche hat der BMC gemeinsam mit dem Bundesverband der Arzt-, Praxis- und Gesundheitsnetze (AdA), der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung (DGIV) und dem Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen (NDGR) den Aufruf „Mehr für Gesundheit wagen – Regionalisierung ist die Chance für eine zukunftsfähige Versorgung“ veröffentlicht, in dem die Institutionen gemeinsame Leitgedanken für die Umsetzung der Regionalisierung formuliert haben. Download unter: https://www.bmcev.de/wp-content/uploads/2023-05-16-Aufruf-AdA-BMC-DGIV-NDGR-Regionalisierung_final.pdf.
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