Visionarium: Versorgung 2070
Visionarium: Versorgung 2070
Willkommen im Jahr 2070! Willkommen in Vitalopolis – dem Herzen der Gesundheitsregion Vitalisquell.
BMC-Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung haben im BMC-Projekt Visionarium: Versorgung 2070 in einem Co-Creation Format die Versorgung der Zukunft diskutiert. Anhand von Personas mit verschiedenen Krankheitsbildern und Beeinträchtigungen (Behinderung, Diabetes, Krebserkrankung und psychische Erkrankungen) haben sie das Leben in Vitalopolis im Jahr 2070 skizziert. Wie leben Menschen mit ihren Erkrankungen in Vitalopolis? Wie werden sie durch das Gesundheitssystem entlang ihrer unterschiedlichen Krankheitsstadien begleitet und versorgt? Tauchen Sie mit uns ein in die Versorgung 2070!
Digitale Nachsorge und Rehabilitation nach einem Unfall
Im Jahr 2070 stehen Lebensqualität und Teilhabe im Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung. KI-gestützte Systeme und 3D-Druck ermöglichen nahtlose, individuelle Prothesenanpassungen. Telemedizin, smarte Sensorik und moderne Versorgungszentren sichern eine hybride Betreuung. Psychosoziale Beratung und gamifizierte Bewegungstherapie fördern die ganzheitliche Rehabilitation.
Präventive MS-Versorgung mit KI-gesteuertem Assistenzsystem
Ein KI-gestütztes Assistenzsystem erkennt und behandelt chronische Erkrankungen frühzeitig, um deren Manifestation oder Fortschreiten zu verlangsamen. Die Therapie kombiniert Neuroimplantate, personalisierte Vitamin-D-Strategien und hybride Betreuung durch Telemedizin und spezialisierte Ambulanzen. Virtuelle Trainingswelten unterstützen motorische Fähigkeiten und fördern die Stressresistenz. So bleibt die Lebensqualität langfristig erhalten.
Digitale Nachsorge und kontinuierliche Betreuung
Bei akuten Krankheitsfällen, z.B. nach einem Unfall oder bei einer komplexen Erkrankung wie z.B. Multipler Sklerose sichert eine hybride Versorgung die Lebensqualität und beugt Rückschlägen vor. KI-gestützte Monitorings erfassen Vitalwerte, Bewegung und Belastung, während Therapiepläne und Patienteninformationen automatisch angepasst werden. Digitale und physische Rehabilitationsmaßnahmen sowie on- und offline Community-Angebote unterstützen die Versorgung im Jahr 2070.
Digitaler Gesundheitsassistent
Im Jahr 2070 können Patient:innen freiwillig ihre Vitaldaten durch digitale Assistenten überwachen und präventiv Gesundheit und Lebensstil optimieren lassen. KI-gestützte Analysen stoßen Maßnahmen wie Ernährung, Bewegung und Stressmanagement frühzeitig an. Virtuelle Gesundheitsbegleiter bieten rund um die Uhr Beratung und Notfallhilfe. Gesundheitsmaßnahmen sind nahtlos in den Alltag integriert.
Diabetesversorgung in der virtuellen Welt
Frühzeitige Erkennung von Diabetes
Implantation einer neuen Bauchspeicheldrüse
Selbstbestimmt vorsorgen – Zoe und der Diagnostik-Spiegel
In einem lichtdurchfluteten Apartment steht Zoe, eine junge Frau in ihren Zwanzigern, vor einem großen intelligenten Spiegel. Eben hat sie ihre Brust abgetastet – eine ganz persönliche Gesundheitsroutine, unterstützt von smarter Technologie. Der Spiegel, ausgestattet mit einer Vielzahl von Sensoren und KI-basiert, analysiert in Echtzeit Zoes Vitaldaten und unterstützt sie durch Hinweise für eine optimale Vorsorge. Heute ist ihr ein kleiner Knoten in der Brust aufgefallen, aber sie bleibt ruhig und ist eher neugierig, was die Entdeckung anbelangt, denn durch das auf sie abgestimmte Versorgungsprogramm ist sie bestens auf die Situation vorbereitet.
Zoes Zuhause spiegelt den Zeitgeist: minimalistisch, nachhaltig, vernetzt. Ein grüner Mini-Garten versorgt sie mit frischen Kräutern. Seit einiger Zeit hat sie ein kompaktes Ultraschallgerät, mit dem sie eigenständig Untersuchungen an sich vornehmen kann.
Zoes Alltag macht deutlich, wie Früherkennung aussehen kann: individuell abgestimmt, digital unterstützt und eingebettet in ein gesundes Leben. Vorsorge ist selbstbestimmte Praxis – nicht nur zur medizinischen Notwendigkeit, sondern zum Ausdruck von Achtsamkeit und moderner Selbstfürsorge.
Digital vor ambulant vor stationär
Der Grundsatz „digital vor ambulant vor stationär“ ist in der Versorgungslandschaft von Vitalopolis allgegenwärtig. Eingeführt im Jahr 2025, um der Systembelastung durch chronische und Mehrfacherkrankungen oder auch dem Mangel an Hausärzt:innen in ländlichen Regionen entgegenzuwirken, hat der Kurswechsel zur Entstehung neuer Strukturen und Versorgungslösungen geführt. Die medizinische Versorgung ist dadurch schnell effizienter, kostengünstiger und patientenzentrierter geworden. Digitale Gesundheitslösungen, z.B. Telemedizin, sind mittlerweile die ersten Anlaufstellen für Patient:innen, vor allem für erste Konsultation und Abklärung der Symptome. Wenn eine digitale Versorgungslösung nicht ausreicht, folgt die ambulante Versorgung in Fachzentren. Stationäre Einrichtungen wie Krankenhäuser werden nur dann in Anspruch genommen, wenn die ambulante Versorgung an ihre Grenzen stößt oder spezialisierte Behandlungen erforderlich sind. Community Health Nursing ist zum festen Bestandsteil der Versorgungslandschaft, insbesondere der Primärversorgung, geworden. Die rechtlichen Voraussetzungen sind lange geschaffen: Community Health Nurses sind inzwischen ein etabliertes akademisches Berufsbild. Die Community Health Nurses üben definierte präventive und heilkundliche Aufgaben und Tätigkeiten aus, haben Zugriff auf Befunde und Behandlungspfade (Electronic Health Records) und sind primäre Ansprechpartner:innen für alle medizinischen und psychologischen Fragen.
Prävention 2070
In einer Zeit, in der die Gesundheit der Bevölkerung mehr denn je im Fokus steht, ist es unerlässlich, dass wir Prävention als oberste Priorität setzen. Die Vermittlung von Wissen zur Krankheitsprävention muss für alle Bürger verständlich und zugänglich sein. Dies geschieht nicht nur in den klassischen Gesundheitsinstitutionen, sondern auch in unseren Lebenswelten – sei es im Quartier, in Kitas und Schulen oder am Arbeitsplatz.
Durch die Nutzung von Genomanalysen und der Berücksichtigung individueller Risikosituationen können wir evidenzbasierte, personalisierte Handlungskonzepte entwickeln. Diese Konzepte umfassen nicht nur Verhaltensweisen wie Schlaf, Bewegung, Entspannung und Ernährung, sondern auch präventive Maßnahmen wie Impfungen und Früherkennungsuntersuchungen. Die Integration dieser Konzepte in interaktive Versorgungspfade auf der Gesundheitsplattform ermöglicht es jedem Bürger, maßgeschneiderte Angebote zu nutzen.
Die Gesundheitsplattform ist ein zentraler Anlaufpunkt, auf der Bürger:innen personalisierte Maßnahmen finden – von Sportangeboten, die sowohl in Präsenz als auch virtuell verfügbar sind, über individuelle Ernährungspläne bis hin zu Entspannungsmodulen und Unterstützung in psychisch herausfordernden Situationen. Die Möglichkeit, sich durch Avatare oder telemedizinisch zugeschaltete Expert:innen wie Community Health Nurses, Physiotherapeut:innen, Psycholog:innen und Ärzt:innen beraten zu lassen, erleichtert den Zugang zu professioneller Hilfe erheblich.
Seit einiger Zeit ist die Lieferung von Impfstoffen per Drohne üblich, die es den Bürger:innen ermöglicht, sich selbst zu impfen. Sollte dies nicht möglich sein, stehen Community Health Nurses oder Quartiersgesundheitsbeauftragte bereit, um die Injektion durchzuführen. Auch Früherkennungsuntersuchungen können flexibel gestaltet werden – sei es durch die Bürger:innen selbst, durch Fachkräfte zu Hause oder in regionalen Gesundheitszentren, unterstützt durch moderne Wearables und telemedizinische Geräte.
Wer die empfohlenen Präventionsmaßnahmen umsetzt, wird belohnt. So soll ein Anreiz für eine gesunde Lebensweise geschaffen werden. Boni in Form von finanziellen Anreizen oder zusätzlichen Urlaubstagen steigern die Motivation der Bürger:innen von Vitalopolis zur aktiven Teilnahme an präventiven Programmen.
Insgesamt zeigt sich, dass „prevention first“ nicht nur ein Slogan, sondern ein ganzheitlicher Ansatz ist, der die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig fördert. Indem wir Prävention in den Mittelpunkt stellen und innovative Technologien nutzen, schaffen wir eine gesündere Zukunft für alle. Wir sichern so die Gesundheitsversorgung durch einen sorgsamen Umgang mit finanziellen und personellen Ressourcen.
Community Health Nurse
Community Health Nurse: „Zoe, Du hast einen neuen Knoten in der Brust entdeckt? Ich erkläre Dir den Ablauf der weiteren Diagnostik: Auf dem Screen der zentralen Versorgungsplattform habe ich eingetragen, welche Diagnostiktools wir benötigen, die werden dann in ca. 15 Minuten per Drohne bei Dir eintreffen. Parallel komme ich bei Dir zu Hause an. Gemeinsam messen wir ein paar Werte, die direkt von dem in der Drohne integriertem Labor analysiert und in Echtzeit in den Screen übertragen werden. Der Algorithmus macht erste Handlungsvorschläge und erstellt einen Termin für eine Videosprechstunde mit Ärzt:innen um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.“
Zoe: „Danke! Es ist ein Glück, dass vom Entdecken des Knotens bis zum Behandlungsbeginn keine zwei Tage mehr vergehen. Und natürlich, weil Community Health Nurses heute ein so breites Verantwortungsspektrum erlangt haben.“
Krebstherapie 2070
- Gentherapie mit CRISPR-Cas – Die Revolution der Genetik
Nachdem ein aggressiver Brustkrebs schnell diagnostiziert wurde, liegt Zoe in einer nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgestatteten Behandlungsumgebung, bereit für ihre Gentherapie. Vor ihr sitzt der Arzt, konzentriert auf den Bildschirm, der den genetischen Code anzeigt. Mit der CRISPR-Cas Genschere werden gezielte Veränderungen in Zoes DNA vorgenommen. Die Injektion mit Träger-Viren wird sorgfältig verabreicht, um die Therapie einzuleiten. Heute beginnt Zoes Reise zur Genesung.
- Zellen im Labor – Der natürliche Angriff auf den Tumor
Im Labor, wo die Magie der Zellzüchtung geschieht, werden Zoes körpereigene Zellen sorgfältig vorbereitet. Diese Zellen werden im Labor kultiviert, um sie für den gezielten Angriff auf den Tumor zu optimieren. Bei der anschließenden Infusion erhält Zoe die speziell hergestellten Zellen, die darauf programmiert sind, den Krebs effektiv zu bekämpfen. Hier wird Wissenschaft zur Hoffnung.
- Roboter-assistierte Operation – Präzision aus der Ferne
Wenn es Zeit für die Operation ist, geschieht alles mit unglaublicher Präzision. Durch einen hochmodernen Roboter wird die Operation ausgeführt. Der Chirurg, der ihn steuert, befindet sich in einem Zentrum mehrere Kilometer entfernt. Dank fortschrittlicher Bildgebung erhält er einen detaillierten Überblick, während der Roboter präzise Eingriffe durchgeführt wird. Diese Technologie zeigt, wie weit die Medizin gekommen ist.
- Kontinuierliche Betreuung über die Gesundheitsplattform
Nach der Therapie bleibt Zoe nicht allein. Sie wird über die Gesundheitsplattform weiter betreut. Hier gibt es interaktive AI-Fragebögen, die regelmäßig ihren Zustand abfragen, sowie die Möglichkeit zur virtuellen Sprechstunde mit ihrem behandelnden Arzt, sogar über einen speziellen Spiegel, der die Kommunikation erleichtert. Zudem steht Zoe die psychiatrische Unterstützung von Spezialisten zur Verfügung, die sie auf ihrem Weg begleiten.
Nachsorge einer Krebspatientin
Gespräch von Zoe und einem Freund
Freund: Hallo Zoe, es ist schön, dich zu sehen! Wie geht es dir jetzt nach deiner Behandlung?
Zoe: Danke, es geht mir richtig gut! Meine Behandlung ist abgeschlossen, und jetzt konzentriere ich mich voll auf meine Nachsorge. Ich bin erleichtert und voller Zuversicht.
Freund: Das freut mich zu hören! Wie sieht deine Nachsorge aus?
Zoe: Die Nachsorge ist wirklich innovativ und bestens organisiert. Ich habe regelmäßige Check-ups, die auf individuelle Präventionsstrategien basieren. Dabei kommen KI-gestützte Geräte und sogar Roboter zum Einsatz, falls nötig. Natürlich sind auch spezialisierte Ärzte und Chirurgen immer für mich da, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.
Freund: Das klingt nach einer hochmodernen Betreuung. Magst du mir mehr davon erzählen?
Zoe: Anfangs war es ungewohnt, aber inzwischen ist es für mich normal. Mein intelligenter Spiegel zu Hause zeigt mir zum Beispiel meine Vitalwerte in 3D an: Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und andere Gesundheitsindikatoren. Ich kann sofort sehen, ob alles im grünen Bereich ist.
Freund: Und wenn mal etwas nicht stimmt?
Zoe: Dann meldet sich mein virtueller Gesundheitsassistent direkt bei mir. Integriert in den Spiegel ist eine Community Health Nurse, die mir in Echtzeit Feedback gibt. Sie ist superfreundlich und kompetent. Wir besprechen regelmäßig meine Werte und passen meine Nachsorge an, wenn nötig.
Freund: Also bist du nie wirklich auf dich allein gestellt?
Zoe: Genau! Neben den digitalen Hilfsmitteln gibt es auch Case Manager die mich über eine Gesundheitsplattform begleiten. Ich bekomme dort evidenzbasierte Versorgungspfade vorgeschlagen und kann mich jederzeit mit Fachleuten austauschen.
Freund: Nutzt du diese Plattform auch, um dich mit anderen Betroffenen auszutauschen?
Zoe: Ja, das ist ein wichtiger Teil meiner Nachsorge. In der Patienten-Community kann ich meine Erfahrungen teilen und gleichzeitig von anderen lernen. Das gibt mir ein starkes Gefühl von Unterstützung und Gemeinschaft.
Freund: Und wie fühlt es sich an, jetzt in deinen Alltag zurückzukehren?
Zoe: Ich genieße es sehr! Mein Zuhause ist ein Ort der Entspannung mit viel natürlichem Licht und einer harmonischen Atmosphäre. Über mein Hologrammdisplay greife ich auf Gesundheits- und Achtsamkeitsprogramme zu, die mir helfen, meine Lebensqualität zu erhalten.
Freund: Hast du das Gefühl, dass die Nachsorge dein Leben nachhaltig verändert hat?
Zoe: Absolut! Die Kombination aus Technologie und menschlicher Betreuung gibt mir Sicherheit und hilft mir, gesund zu bleiben. Ich bin dankbar, dass ich so gut begleitet werde, und kann mich jetzt auf mein Leben konzentrieren – ohne ständige Angst vor einem Rückfall.
Freund: Das klingt großartig, Zoe. Ich freue mich sehr für dich!
Zoe: Danke! Es ist schön, das mit dir zu teilen.
Frühzeitiges Erkennen und Reagieren auf eine depressive Episode
Zoe geht es nicht gut. Sie befindet sich sehr kurz vor einer suizidalen Gefährdung: Erkannt wurde ihre Depressive Episode bei einer KI-unterstützten Analyse ihres Data-Dashboards, ihrer Produktivitätsscore bei ihrem Arbeitgeber Spectrum Q, ihres Essverhaltens in der Betriebskantine, ihrem Schlafrhythmus sowie der Rezensionen ihrer Kunstwerke der letzten sechs Monate.
Der automatisch ausgelöste Alarm führte nach der multidisziplinären Fallkonferenz zu einer Erhöhung der Dosis von Zoes neuronaler Intervention. Im Vorfeld wurde sie darüber informiert und um Einwilligung gebeten. Gleichzeitig wird ihre Arbeitsbelastung reduziert, ihr Therapie-Avatar intensiviert die Aufarbeitung ihrer frühen Kindheit, ihr Data-Algorithmus wird angepasst und ein Avatar (der verdächtig aussieht wie Johnny Depp) bringt ihr am frühen Nachmittag ein Croissant. Sie denkt auch weiterhin über ihre persönliche Alternative nach: Die Rückkehr zu ihrem Sehnsuchtsort Mars.
Die Finanzierung des Gesundheitssystems erfolgt über eine Unternehmenssteuer. Positive Beiträge zur Gesunderhaltung, wie beispielsweise eine Anpassung der Arbeitslast, reduzieren dabei die Steuerlast eines Unternehmens (Spectrum Q). Eine KI koordiniert die bedarfsgerechte Versorgung – eine angebotsinduzierte Versorgung ist dadurch grundsätzlich ausgeschlossen.
Die wenigen Behandelnden, die menschliche Profis sind, sind beim NHS angestellt und erhalten ein auskömmliches Festgehalt in Fitcoins, das mit ihrer Steuerschuld verrechnet wird. Im Wimmelbild findet sich auch die professionelle Seite der Versorgung von Zoe, in der man das Behandlungsteam bei der Arbeit sieht.
Die Intervention endet, wenn die KI festgestellt hat, dass es Zoe besser geht und dies von drei Therapeut:innen bestätigt wird, die über das Dating-Portal mit Zoe in Verbindung treten.
Demenzversorgung im Mehrgenerationen-Biodome
Im Mehrgenerationen-Biodome werden Menschen mit einer Demenzerkrankung mitbetreut. Einige Mitbewohner:innen verfügen über eine Spezialausbildung, um zum Beispiel erste Symptome bei hochbetagten Mitbewohnern schnellstmöglich zu erkennen – so geschehen bei Elara, 105 Jahre alt und leicht dement. Werden erste Symptome erkannt, wird neurologische Expertise via Videosprechstunde einbezogen. Wird die Erkrankung bestätigt, werden die Therapiemöglichkeiten besprochen. Dazu gehören Verhaltenstherapie, Logopädie, kognitives Training, medikamentöse Therapien (Antidementiva und Antidepressiva) und nicht-medikamentöse Therapien (Ginkgo biloba und Memantin).
So werden beispielsweise Elaras Verhaltenstherapie, Logopädie und kognitives Training per Virtual Reality umgesetzt. Auch die medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien, von Demenz-Expert:innen auf der Grundlage von durch KI analysierten Parametern verordnet, werden im Biodome – durch die spezialisierten Mitbewohner:innen kontrolliert – verabreicht. Bei Problemen oder Fragen, können diese sich jederzeit an die Expert:innen wenden.
Die Versorgung durch Mitbewohner:innen wird durch das Hausgeld (ein gemeinsames Budget, zu dem alle Bewohner:innen einen Beitrag leisten) bezahlt. Bei sozialen Unterstützungsbedarfen gibt es ein Tauschgeschäft, etwa Kinderbetreuung für Einkaufshilfe.
Umgang mit ADHS im Cyberkindergarten
Im Cyberkindergarten überwacht KI die Kinder durch Sensorik und visuelle Datenanalyse. Die Erziehenden sehen auf einem holographischen Dashboard, in Echtzeit die Gesundheits- und Belastungsdaten, zum Beispiel Diagramme zu Herzfrequenz, Pupillenerweiterung, Gehirnaktivität aus Sensordaten. Die KI erkennt daher Reizüberflutung und passt automatisch die Umgebung im Cyberraum an: Das Display von Prince dimmt Helligkeit und Lautstärke wird reduziert. In seiner virtuellen Umgebung werden Spielzeuge „ausgegraut“, um Ablenkung zu minimieren, beruhigende Animationen erscheinen, um eine sanfte Regulierung zu ermöglichen.
Während der überforderte Prince gerade weniger Angebote zur Verfügung hat (und darauf gut reagiert), haben die anderen Kinder mehr Angebote zur Verfügung und toben sich aus.
Über die virtuellen Angebote findet auch die Vermittlung von pädagogischen Inhalten (Lesen, Schreiben, Rechnen…) statt. Außerdem werden über haptische Erlebnisse (streicheln der virtuellen Menschen/Tiere) auch emotionale Kompetenzen vermittelt.
Vitalopolis-Mental-Health-Plattform: Das Behandlungsteam bei der Arbeit
Nach der initialen Diagnosestellung Depressive Episode bei Zoe durch das Implantat und die KI-Plattform erhält Zoe innerhalb weniger Stunden Zugang zu einer maßgeschneiderten kognitiven Verhaltenstherapie, die sowohl digitale Sitzungen als auch virtuelle Realität nutzt. Nach zwei Wochen zeigt Zoe signifikante Fortschritte: Sie fühlt sich motivierter, hat ihre kreative Arbeit wieder aufgenommen und beginnt, neue soziale Kontakte in der Stadt zu knüpfen. Zoe hat gelernt, ihre Stressoren zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Durch regelmäßige Rückmeldung ihres Neuro-Implantats an die Vitalopolis-Mental-Health-Plattform wird ihre neuronale Aktivität weiterhin überwacht, um Rückfälle zu vermeiden. Zoe wird eingeladen, an einem „Vital-Balance“-Programm teilzunehmen, das wöchentliche Gruppensitzungen mit anderen Neuankömmlingen in Vitalopolis kombiniert. Außerdem wird ihre persönliche KI-Gesundheitsberaterin auf der Grundlage der gewonnenen Daten künftig gezielte Entspannungstechniken vorschlagen, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.
Die primäre Betreuung erfolgt durch eine spezialisierte KI-gestützte Therapieplattform. Diese Plattform kombiniert Datenanalyse mit personalisierter, psychologischer Unterstützung. Der Therapeut spezialisiert auf hybride Mensch-KI-Therapien, begleitet den Prozess.
Die Therapeut:innen sind zertifizierte Neuropsycholog:innen mit Spezialisierung auf digitale Therapieanwendungen und den Einsatz neuronaler Implantatdaten in der Behandlung psychischer Erkrankungen. Die Versorgung findet bei Bedarf auch in einer dezentralen Praxis des „Vitalopolis Mental Wellness Network“ (VMWN) statt. Dieses Netzwerk umfasst spezialisierte Psycholog:innen und digital unterstützte Therapiezentren, die eng mit dem städtischen Gesundheitssystem verbunden sind.
Die Behandlungskosten werden durch Zoes personalisiertes Gesundheitspaket abgedeckt, das über ihre Anstellung bei SpectraQ läuft. Das Paket integriert staatlich geförderte Präventionsmaßnahmen, da die frühzeitige Behandlung von psychischen Erkrankungen in Vitalopolis gesellschaftlich priorisiert wird.
Interaktions-Zoo & Tagesretreat 2.0
Heilorte der Zukunft
Sie sehen einen Ort, an dem Menschen, Natur und Therapie zu einer Einheit verschmelzen – einen Rückzugsort jenseits der geschäftigen Metropole Vitalopolis. Mit dem Hyperloop oder Monorail erreichen die Gäste diesen besonderen Ort, der sich wie eine Mischung aus Naturreservat, Begegnungszentrum und therapeutischem Erlebnispark anfühlt.
Hier geht es nicht um digitale Vernetzung, sondern um echte, tiefgehende Begegnungen – mit anderen Menschen, mit Tieren und mit der Natur. Im Interaktions-Zoo erleben Besucher heilsame Momente mit speziell ausgebildeten Tieren wie Pferden, Hunden oder sogar Delphinen, die durch gezielte Interaktionen therapeutische Prozesse unterstützen. In den Selbsterfahrungsareas finden angeleitete Sessions statt, die von Achtsamkeitsübungen über kreative Therapieformen bis hin zu geführten Naturerlebnissen reichen. Das Tagesretreat 2.0 ist ein Raum für innere Ruhe und Reflexion. Menschen schlendern barfuß über weiche Mooswege, tauchen ein in den duftenden Regenwald oder lassen sich von Wasserfällen sanft berieseln. Kleine Meditationsinseln im Wald bieten Rückzugsorte für achtsames Atmen und das bewusste Wahrnehmen der Natur mit allen Sinnen. Waldbaden, Baumumarmungen oder gemeinsame Gesprächskreise unter alten Eichen fördern nicht nur die seelische Gesundheit, sondern auch das soziale Miteinander.
Dieses Refugium ist ein Heilort, dessen Zugang bewusst reguliert wird, um Ruhe und Exklusivität zu wahren. Die hier angebotenen Programme sind Teil eines neuen Gesundheitskonzepts: Prävention und Therapie in einem. Menschen mit frühen oder milden psychischen Belastungen können sich hier unter therapeutischer Anleitung regenerieren – unterstützt durch ein innovatives Gesundheitsnetzwerk, das natürliche Heilmethoden mit moderner Medizin verbindet.
Und das vielleicht Schönste: Hier wird Achtsamkeit nicht nur gepredigt, sondern gelebt. Digitale Geräte bleiben draußen – stattdessen zählt das echte Erleben. Der Interaktions-Zoo und das Tagesretreat 2.0 sind Orte der Entschleunigung, der Heilung und der Wiederverbindung mit dem, was wirklich zählt.
Prävention bei bekanntem Prädiabetes
Umgang mit Prädiabetes: Diabetes-Avatare und persönlicher Gesundheitscoach
Die Prädiabetikerin Aiden wird von KI-Avataren unterstützt und begleitet – darunter Diabetes-Expert:innen wie Ernährungsberater:innen, Sporttrainer:innen und medizinische Fachkräfte. Das Beste ist allerdings Aidens persönlicher digitaler Gesundheitscoach, die sie 24/7 begleitet und auch in einem ständigen Austausch mit ihren Laborwerten, Ärzt:innen und weiteren medizinischen Expert:innen steht.
Die Gesundheitscoach-Avatare und Expert:innen können sowohl vor Ort als auch digital präsent sein – je nach Bedarf und Verfügbarkeit. Aiden hat dabei die Möglichkeit, mit allen zusammen ein Gespräch zu führen, um ihren Gesundheitszustand zu optimieren. Sollte eine Anpassung notwendig sein, informiert der Coach umgehend das Team und leitet die relevanten Daten sicher weiter. Die Kommunikation erfolgt nahtlos über ein integriertes Chat-System, das sowohl direkte Gespräche als auch asynchrone Nachrichten ermöglicht.
Vitalscore und Vitalscore-Bewertung
Als Prädiabedikerin steht Aiden in einem ständigen Austausch mit ihrer Health Cloud. Sie hat so die Möglichkeiten, ein höheres Ranking bei der Vitalscore zu erzielen und mehr Boni-Punkte bekommen. Als Bonus bekommt sie beispielsweise Punkte für Weiterbildung oder mehr Urlaub.
Der Vitalscore-Bewegung (die man vor Jahrzehnten “Prävention” nannte) schließen sich immer mehr Menschen an. Vor 40 Jahren haben Gesundheitsökonomen nicht für möglich gehalten, dass diese Bewegung so groß werden kann. Externe Anreize aber auch intrinsische Motivation durch Kampagnen wie “Wähle weise”, die die Selbstverantwortung der eigenen Lebensweise adressieren, haben dazu geführt, dass die Gruppe der Vitalscorer immer größer wurde.
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