Digitale Tools zur Stärkung der Pflege – Interview mit Dr. Regina Vetters (EY Parthenon)

Regina Vetters (EY Parthenon) moderiert die Session „Digitale Tools zur Stärkung der Pflege“ auf dem BMC-Kongress am 19. Mai 2022.

Was sind im Bereich Pflege die größten digitalen Herausforderungen?

Dr. Regina Vetters: „Die Pflege“ ist ja ein riesiges Feld, dabei kann es um digitale Anwendungen für Pflebebedürftige, pflegende Angehörige oder Pflegeprofis und deren Adminstration gehen. Dazu kommen die unterschiedlichen Unterstützungbereiche, ob kognitive Fähigkeiten, Versorgung im Alltag, psychische Problemlagen, Alleinsein oder Mobilität. Hinter dem vermeintlich schlichten Bereich Pflege verbergen sich also ganz unterschiedliche Digitalisierungspotenziale mit vielen sehr konkreten Bedarfen.

Wie begegnen wir diesen konkreten Bedarfen am besten?

Dr. Regina Vetters: Aufklärung, Thematisierung, Darstellung der Erfolgsbeispiele sind wichtige Schritte. Anfänglich ging es bei Pflege vor allem um Vermittlung von Ressourcen. Das folgte ganz stark der Logik anderer Märkte, hat aber auch schon mal gezeigt, dass Digitales auch für Pflege funktioniert. Pioniere wie Lindera haben dann Großartiges geleistet – für die Sichtbarkeit des Themas und die Akzeptanz der Pflegenden. memoreBox mit ihrer präventiven Gaming-Lösung in Pflegeheimen haben gezeigt, dass man auch älteren Nutzenden die Berührungsängste nehmen kann und dass Evidenz zur Wirksamkeit existiert. So haben Einzelne die Herausforderungen Stück für Stück genommen. Jetzt sind wir auf die Rechtsverordnung zu DiPA gespannt.

Welche Diskussion wird innerhalb Ihrer Session spannend?

Dr. Regina Vetters: Ich hoffe auf Inspiration für weitere Gründer*innen und bin gespannt auf den weiteren Fahrplan derer, die sich schon länger mit dem Thema beschäftigen. Ähnlich wie bei der DiGA ist DiPA ja auch nur ein Weg zur Vergütung. Je nach Lösung müssen auch andere Pfade, z.B. an Hilfsmittel, direkt als B-2-B-Lösung für Pflegeheime oder in Kooperation mit anderen Anbietern noch viel mehr erprobt werden, darüber freue ich mit den Teilnehmer*innen zu sprechen.

Mehr zu diesem Thema in der Online-Session „Digitale Tools zur Stärkung der Pflege“ am 19. Mai auf dem BMC-Kongress: