Kräfte bündeln für Public Health: im BMC-Webgespräch diskutieren ExpertInnen aus Wissenschaft und Versorgung Erfolgsfaktoren für ein Bundesinstitut für Public Health

Zum Vorhaben der Bundesregierung ein „Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit“ zu gründen hat eine ExpertInnengruppe aus Wissenschaft und Versorgung kritische Erfolgsfaktoren identifiziert, die wichtig sein werden, damit die dringend nötige Neuausrichtung von Public Health in Deutschland gelingen kann. Beim BMC-Webgespräch am morgigen Mittwoch stellen zwei der dreizehn AutorInnen das Papier vor.
„Ein Public Health Bundesinstitut kann nur erfolgreich sein, wenn es ein bestimmtes Aufgabenset abdeckt, vielfältige Kompetenzen vereint, entsprechend vernetzt und unabhängig ist “, erläutert Prof. Dr. Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender des BMC und Professor für internationale Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover. „Die Politik muss jetzt die Weichen dafür stellen, dass kein weiteres Institut mit Behördencharakter entsteht, das in Krisensituationen nicht reagieren kann.“ Für die dringend notwendige Neuausrichtung von Public Health solle das Institut als schlagkräftigen Think Tank konzipiert werden, der Forschung und
Versorgung vernetzt, ein attraktiver Arbeitgeber ist und v.a. ein Anhörungsrecht in der Politik erhalte.

Prof. Dr. Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin betont, dass die Bundesregierung das Aufgabenspektrum des Bundesinstituts klar definieren müsse. Neben besserer Kommunikation, sei vor allem datenbasierter  Erkenntnisgewinn entscheidend. „Das unkoordinierte Sammeln und Veröffentlichen von Gesundheitsdaten, wie bisher, lässt uns im
Dunkeln. So kann keine evidenzbasierte Politik gemacht werden“, so der Mediziner und Gesundheitsökonom. „Wir brauchen ein Bundesinstitut als Forschungsdatenzentrum, das belastbare Analysen fährt und dafür sorgt, dass seine Erkenntnisse auch über das Gesundheitswesen hinaus, im Sinne von Health in all policies, getragen werden.“

Prof. Dr. Marie-Luise Dierks, Leiterin des Studiengangs Public Health an der Medizinischen Hochschule Hannover, weist darauf hin, dass das Bundesinstitut vielfältige Kompetenzen von sozialmedizinischem Know-how über methodische Fähigkeiten zu Kommunikations-Skills benötige. „Wir schlagen eine hybride Organisationsstruktur mit Ad-hoc Task-Forces oder Gaststellen vor, die eine temporäre Tätigkeit für das Bundesinstitut ermöglichen. Um wirklich exzellente WissenschaftlerInnen und ExpertInnen aus allen Bereichen für das Bundesinstitut zu gewinnen, dürfen wir keine starren Strukturen schaffen.“

Die ausführliche Vorstellung und Diskussion der Impulse erfolgt im Rahmen eines öffentlichen BMC-Webgesprächs
mit Prof. Amelung und Prof. Busse am Mittwoch, dem 16. März um 16.30 Uhr. Interessierte VertreterInnen der Presse werden um Anmeldung per E-Mail an bmcev@bmcev.de gebeten.

Das Papier „Impulse für ein Bundesinstitut für Public Health“ steht hier zum Download zur Verfügung: Impulse Für Ein Public Health Bundesinstitut
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Download Pressemitteilung: Webgespräch Bundesinstitut Public Health
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